Hammer Serenade „Gracias a la vida“ – Hommage à Mercedes Sosa

am Samstag, 28. Dezember 2019, 19 Uhr
in der evangelischen Kirche Hamm am Rhein

Mercedes Sosa, die unermüdliche Kämpferin gegen politische und soziale Ungerechtigkeit im Lateinamerika der Diktaturen, die Stimme Argentiniens und des Canto nuevo, darf nicht in Vergessenheit geraten. In den Jahren ihres Exils sang sie für den Frieden und gegen Diktaturen und wurde dafür von „ihrem Volk“ verehrt. Bei ihrer Rückkehr wurde sie in ihrem ersten Konzert in Buenos Aires von 60 000 Menschen mit einem Meer von Nelken empfangen. Im Jahre 2009 verstarb sie, doch sie soll unvergessen bleiben.

Das Ensemble KLAZZIXX erinnert an das Wirken der großen Sängerin mit deren Liedern, Wort und Bild.

Petra Fluhr, Gesang, Englischhorn, Moderation
Isabella Weimer, Flöten
Roland Weimer, Percussion
Reimund Popp, Gitarre
Gernot Blume, Gitarre, Harfe

Eintritt 18 €, Kinder frei
Karten an der Abendkasse oder Vorbestellung bei kartenreservierungen@gmx.de
Adresse der evangelischen Kirche: Hauptstr.24, 67580 Hamm
Veranstalter: Fluhr und ev.Kirchengemeinde Hamm

Mercedes Sosa

Mit 15 Jahren gewinnt, Haydée Mercedes Sosa, die am 9. Juli 1935 in Tucuman am Ostrand der Anden geborene Tochter eines Zuckerrohrarbeiters, im Oktober 1950 unter einem Pseudonym einen Gesangswettbewerb von Radio Tucuman. Sie beschließt, Folklore-Sängerin zu werden; Radio-Auftritte machen sie im ganzen Land bekannt. Stark beeinflusst von den revolutionären Liedern des Chilenen Victor Jara und der Amerikanerin Joan Baez veröffentlicht Mercedes Sosa 1965 ihre erste LP „Canciones con fundamento“ – eine Anklage gegen Armut und Unterdrückung in Argentinien.

Die wird zur Stimme des „Nuevo canto“, der neuen politischen Folklore, und interpretiert die Lieder von Pablo Neruda, Violeta Parra, Guarany, Victor Jara und anderen Dichtern und Komponisten. Nach dem Militär-Putsch 1976 ist eine Konfrontation mit der Junta des Generals Videla unausweichlich. Als Mercedes Sosa 1978 ein Konzert in La Plata gibt, wird sie von der Bühne weg zusammen mit einem Großteil ihres Publikums für kurze Zeit verhaftet. „Die Stimme Lateinamerikas“ muss ins Exil nach Europa, kehrt aber noch vor dem Ende der Militärdiktatur nach Argentinien zurück.
Ihre Landsleute bereiten Mercedes Sosa einen überwältigenden Empfang. 60.000 Menschen kommen im Februar 1982 zu ihren ersten beiden Konzerten in Buenos Aires. Überall im Land kämpft sie für freie Wahlen, die im Jahr darauf Raul Alfonsin als ersten demokratischen Präsidenten ins Amt bringen. Ab Mitte der 80er Jahre gewinnt Mercedes Sosa auch in Europa und den USA eine begeisterte Anhängerschaft.
Am 4.Oktober 2009 verstarb „La Negra“, wie sie liebevoll von ihren Landsleuten genannt wurde, in Buenos Aires im Alter von 74 Jahren. Sie war die Stimme Südamerikas, die Ikone des Widerstands.
Leider sind die von ihr besungenen Themen nach wie vor oder wieder aktuell in einer Welt, in der es um Macht und Gier geht.
Ihre Interpretationen von Liedern wie „Gracias a la vida“ oder „Como la cigarra“ sind bis heute unvergessen.

Das Ensemble KLAZZIXX

gehört zu den etwas anderen Ensembles der Musikszene. Alle Mitglieder kommen ursprünglich aus dem Bereich der klassischen Musik, sind aber dennoch auch in anderen Sparten zuhause. Vor etwa vier Jahren haben sich die Musiker gefunden, und ihr Repertoire reicht von der Frührenaissance über Barock, Klassik, Romantik und Jazz bis in die Avantgarde. Mehrere Komponisten haben bereits Werke für sie geschrieben, z.B. Violeta Dinescu, Herbert Stumpf, Jefferson Schöpflin u.a.
Petra Fluhr seit langem als Oboistin bei der Deutschen Staatsphilharmonie in Ludwigshafen tätig. Gesangsstudium bei Elisabeth Seidl (Mannheim) und Oliver May (Darmstadt), Studium Oboe an der Folkwanghochschule Essen, Preisträgerin diverser nationaler und internationale Wettbewerbe
Isabella Weimer, Flötistin, Studium in Darmstadt an der Akademie für Tonkunst, Konzert- und Unterrichtstätigkeit
Gernot Blume, der in Bingen am Rhein gebürtige Komponist, Pianist und Multi-Instrumentalist wuchs mit klassischer Klaviermusik ebenso wie mit irischer, jiddischer und osteuropäischer Folklore auf. 1988 zog er in die Vereinigten Staaten, um ein Studium in Weltmusik, Jazz und Komposition am CalArts in Los Angeles zu absolvieren. Dort studierte er auch indische Musik mit Amiya Dasgupta, einem Hauptschüler des berühmten Sitarvirtuosen Ravi Shankar. Darüber hinaus studierte er Musikethnologie an der University of Michigan, wo er 1998 promovierte.
Fünf Jahre lang lehrte er als Professor für Musik am Lewis & Clark College in Portland, Oregon. Er arbeitet als freier Musiker, Komponist, Musikwissenschaftler und Pädagoge. So ist er unter anderem Träger des Kulturförderpreises der Stadt Bingen und in Anerkennung für außerordentliche Leistungen ist er in der „National Dean’s List” der Vereinigten Staaten von 1992 genannt worden. Konzerte, CDs, Filme und Videoaufnahmen. Seine Kompositionen sind an zahlreichen renommierten Kulturinstitutionen in den USA, in Deutschland, Polen, Frankreich, Norwegen und Japan aufgeführt worden.
Reimund Popp studierte klassische Gitarre, Trompete und Renaissancelaute an den Akademien Darmstadt und Kassel, sowie an den Musikhochschulen Karlsruhe und Leipzig, wo er zum Instrumentalpädagogen ausgebildet wurde sowie die Künstlerische Reife und das Konzertexamen absolvierte. An der Goethe-Universität Frankfurt a. M. wurde er 2010 mit einer musikpädagogischen empirischen Studie zum Dr. phil. promoviert.
Seit 1983 konzertiert er sowohl solistisch wie auch in unterschiedlichen Ensemblebesetzungen im In- und Ausland, Rundfunk- und Fernsehauftritte, diverse CD-Veröffentlichungen mit klassischer Musik, folkloristisch-virtuoser Musik und Eigenkompositionen.
Roland Weimer, Percussion, Studium an der Akademie für Tonkunst in Darmstadt, Tätigkeit in verschiedenen Sinfonieorchestern, Solistische und kammermusikalische Konzerte im In- und Ausland, Unterrichtstätigkeit, im Rock- und Pop-Bereich genauso zuhause wie im Jazz und in der Klassik